Mein überraschender Weg zum Ziel

Zum 4. mal dabei, zum ersten mal als Fahrerin. Die Planung, die Durchführung – es war spannend, kurzweilig und das Resultat war überraschend…

Nun ist die 12stunden.ch-Rally 2020 schon wieder Geschichte…Ich habe mich sehr lange darauf gefreut – und da sie für mich in einem absolut überraschenden Erfolg endete, schreibe ich hier ein paar Zeilen darüber! Ich hoffe, mein kleiner Bericht liest sich kurzweilig…

Schon die Planung war schwierig und zeitintensiv – aber da ich glücklicherweise die Woche vor der Rallye Ferien hatte, blieb genug Zeit, um an einer schlauen Route zu arbeiten…Aber vorher mussten erst mal alle Punkte im Basecamp eingelesen und sortiert werden: Ich versah die Combo-Punkte mit eindeutigen Symbolen und die Orte mit mehr als 400 Punkten mit einem anderen Symbol als die Orte mit weniger Punkten. So ist das für mich viel übersichtlicher

Wie man im Bild sehen kann, habe ich ziemlich viele verschiedene Routen durchprobiert und auch durch gerechnet – und musste am Schluss feststellen, dass die erste Route die ich geplant hatte, tatsächlich schon die Vielversprechendste war.

Einziger Nachteil: Der Start ist am äussersten Zipfel der Schweiz im Jura, was eine Anfahrtszeit von 2h15 zur Folge hat…Uff…

Ich wollte nicht in einem Hotel übernachten und so blieb mir nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beissen und um 03:00 Uhr morgens zum Startpunkt loszufahren… Dank lauter Nachbarn (die offenbar genau an diesem Freitag etwas zu feiern hatten) und meiner Nervosität war das Aufstehen kein Problem, da ich sowieso nicht wirklich geschlafen hatte…

Die Anfahrt war trocken, dunkel und problemlos, so hatte ich noch genug Zeit ein Gipfeli runter zudrücken bevor der Flaggencode per SMS eintrudelte. Und los gings!

Its rain again….

Aber halt, ich hörte Regentropfen im Wald vor mir – ein Blick auf den Regenradar zeigte, das es wohl besser ist, gleich schon die Regenklamotten anzuziehen. Fünf Minuten später fuhr ich schon im „Vollschiff“ und stellte fest, dass ich vergessen hatte, die Regenhüllen über Tankrucksack und Gepäck zu ziehen…Hmpf… Also unter einem Baum nochmal anhalten…
Der Baum war keine sonderlich gute Idee, denn irgendwo war wohl ein Wespennest beheimatet! Plötzlich hatte ich überall diese kleinen Viecher um mich rumsurren! Irgendwie hatten sie es vor Allem auf meine quietschgelbe Regenhülle abgesehen – darum also nicht trödeln und schnell weg!

Nasse Flagge

Danach gings glücklicherweise plangemäss weiter; ich als wirklich regenscheue Fahrerin fasste sogar langsam Vertrauen in die nasse Fahrbahn und mein Motorrad…Somit war ich zwar etwas langsamer als gedacht unterwegs, verlor aber bis zur ersten Pause nur etwa 7 Minuten Zeit.

Bis ich dann endlich wenden durfte und die Umleitung organisiert war, hatte ich dann 40 Minuten „Verspätung“. Somit blieb mir nichts anderes übrig, als mindestens einen Punkt aus der Route zu löschen.

Den Rest des Tages bis zur zweiten geplanten Pause fuhr ich dann unbehelligt weiter und konnte den Tag mit all den Käsereien, Autogaragen und sonstigen Stopps sogar richtig geniessen, da auch die Sonne wieder hinter den Wolken hervor kam und meine Handschuhe langsam etwas trockenerer wurden…

Die Müdigkeit machte sich dann langsam bemerkbar und so entschied ich, die Nachmittagspause ein paar Minuten auszudehnen und dafür einen weiteren Punkt aus der Route zu streichen. Ich musste mich dann aber trotzdem sputen, das Navi zeigte eine berechnete Ankunftszeit von 17:19 Uhr. Das wird knapp!

Glücklicherweise hatte sich der Stau auf der Gotthard Autobahn wieder aufgelöst, bis ich da durch kam und somit schaffte ich es extrem erleichtert sogar noch ein paar Minuten früher in Ziel!

Das Scoring und der restliche Abend war dann richtig entspannt – es war super schön, die gute Organisation zu spüren und das Abendessen in bester Gesellschaft zu geniessen!

Und ja, die Überraschung war mir hoffentlich anzusehen, als ich bei der Rangverkündigung sehr lange nicht aufgerufen wurde… Ich dachte ernsthaft, ich sei irgendwie „verloren“ gegangen, ich habe doch nicht so viele Punkte angesammelt wie da vorgelesen wurde!

Nun – scheinbar schon: es gab auch noch Punkte für die Flagge, das Start-SMS und Start-Foto…Nun, das Endergebnis war jedenfalls für mich eine unglaubliche Freude! Es bleibt mir nun auch nur noch, ein herzliches fettes Dankeschön auszusprechen für die Idee der Rallye und die viele Stunden, die in die Planung, Vorbereitung und Durchführung dieses speziellen Events geflossen sind! Ein grosses Lob an die Rallymaster, alle Helfer und auch an die Teilnehmer!

Text und Bilder von PirAnja, Original veröffentlicht im Single-Biker Forum.

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