Bericht und Fotos von Stefan Searcher
Meine 12 Stunden Fotosafari
Aus 120 möglichen Zielpunkten in der gesamten Schweiz, konnte man eine Route planen. Von schönen Aussichtspunkten, Pässen, Schokoladenherstellern, Käseläden und Käse Manufakturen, und und und…., sowie Sonderaufgaben, Kreisverkehre, Eisschlecken und Pausenzeiten konnte man auf seiner individuellen Route einplanen und ansteuern um möglichst viele Punkte für die Wertung zu bekommen. Dabei galt es nur, peinlichst genau darauf zu achten, die Zielpunkte so exakt wie möglich, im Roadbook hinterlegt, zu Fotografieren. Auch der Kilometerstand, Quittungen mussten notiert und gesammelt werden. Das ganze innerhalb von 12 Stunden. Es gab eine Karenzzeit von weiteren 15 Minuten den Zielpunkt IBIS Hotel in Delemont zu erreichen. Wobei mit jeder verstrichenen Minute man mit 1000 Punkten Abzug zu rechnen hatte. Wer später kam, wurde als „DNF“ bezeichnet. Nicht in der Wertung mehr berücksichtigt. Hart ausgesprochen „Did Not Finish“.
Ja und ganz wichtig! Auf die Strassenverkehrsordnung achten, diese Strafpunkte wurden und werden bei dieser Safari nicht berücksichtigt, doch die Schweizer Behörden honorieren dieses in Form von „Alpendollars“ Schweizer Franken. Also, sauber bleiben!
Hinter dieser Safari stecken neben den Organisatoren auch Zahlreiche Helfer. Ein haufen Arbeit haben sich die Organisatoren gemacht ohne jegliches Finanzielles Interesse. Rein aus der Freude heraus uns Teilnehmern eine schöne und spannende Fotosafari in der Schweiz an zu bieten. Es war eine Megatruppe, vom den Organisatoren, Parkkartenverteiler, Meldepunkten und Scoringauswertungen. Alle mit einem Lachen im Gesicht und der schönen Meldung, dass Alle heil und unversehrt, die Safari erleben durften.
Schwere Vorbereitung
In dieser großen Form war es meine erste Fotosafari. Im Vorfeld war ich schon sehr freudig gespannt auf dieses Event und konnte es kaum abwarten endlich die Unterlagen zu dieser Safari zu erhalten. Glück hatte ich im übrigen auch überhaupt noch einen Platz zu ergattern, weil die Teilnehmerzahl beschränkt war. Ich war der letzte mit der Startnummer 28. Angemeldet hatte ich mich schon vor meiner Norwegenreise. Aus Norwegen zurück, bekam ich wieder einmal fürchterliche Probleme und schmerzen im Knie. Eigentlich im gesamten Bein. Ich kann und konnte kaum laufen. Bis zum Start war es aber noch gut 7 Wochen Zeit. Das wird schon wieder hoffte ich, doch ich sollte mich irren. Ich setzte alles in Bewegung um dabei zu sein. Suchte Ärzte auf, Krankenhäuser. Begab mich in Krankentherapien und schmerzmittel einnahmen. Auch Thaimassagen lies ich nicht aus. Verbände und Videos von Liebscher und Bracht brachten eine Linderung. Bis Freitag Morgen den 23 August war ich mir immer noch nicht sicher, ob ich fahren sollte. Überlegte noch, wie ich Gehhilfen am Motorrad am besten befestigen könnte . Dabei mussten Sie schnell Griffbereit sein und wieder montierbar. Nach einigem hin und her, verwarf ich diese Idee der Befestigung und mit nahmen der Krücken. Auch Heike sagte nur, Ich müsste das Entscheiden ob ich fahre oder nicht. Ich entschied zu fahren, sollte es aber nicht klappen, drehe ich sofort wieder und komme Heim. „Oder ich hole dich ab, da wo du bist“, sagte Sie noch zu mir. Ich fuhr einfach doch Los. Die ersten Kilometer waren die Hölle.
Ich achtete auf jedes Signal meines Köpers, Schalten war schwierig doch sitzen bin ich gewohnt.
Oh happy day…
Nach knapp Hundert Kilometern ging es mir auf wundersame weise besser. Ich fühlte mich wohler. Das vertraute brummen des Motors, die wie automatischen abläufe beim Fahren, das schöne Wetter und die absolute Freude stieg immer weiter in mir empor, einfach wieder auf meinem Bike zu sitzen und zu fahren, nicht zu wissen, wo ich abends schlafe oder was ich Essen werde, lies mich immer glücklicher und Fröhlicher werden. Die Jukebox in meinem Kopf meldete sich, ich schmetterte Lieder wie im Wagen vor mir, Oh Happy Day, Pretty Belinda oder den Titelsong von Pippi Langstrumpf und noch viele andere Songs unterm Helm an. Die Zeit verging wie im Fluge. Absteigen und wieder aufsitzen ist schwierig aber machbar. Ein unbeschreibliches Gefühl.
Es geht los
So nahm ich dann am Samstag den 24 August auch an der Safari Teil. Mir war es egal welchen Platz ich bei der Wertung erhalten würde. Mein Ziel war, meine Planung so gut wie möglich um zu setzen Wenig, bis gar nicht zu laufen, rechtzeitig am Zielort gesund und Munter wieder an zu kommen. Ich hab meine persönlich gestrickten Ziele erreicht. Eine für mich Megageile Tour gefahren und wieder einen sehr Glücklichen Tag gehabt.
Sehr gefreut habe ich mich auch über schon so viele bekannte Gesichter und Biker bei diesem Event. Wie Herzlich und gut gelaunt man begrüßt wird ist schon einzigartig. Leider kann und konnte Ich nicht mit jedem, aus Zeitgründen eine Unterhaltung führen, doch ein paar Neue und wieder Nette Menschen durfte ich kurz kennen lernen. Ich hoffe wir sehen uns wieder.
Nachdem ich dann endlich geduscht war, das Scoring hinter mich gebracht habe, sowie das gemeinschaftliche Abendessen, kam der Zeitpunkt der Rangverkündung.
Das Ergebniss
Ich mach es kurz. Ich habe bei dieser fantastischen Schweizer Fotosafari „Rang 13“ erreicht. Ich habe mich und freue mich immer noch wie Bolle über diese Platzierung.
Am meistens aber freue ich mich darüber diese Tour gefahren zu haben, die mir, für mich und nur für mich sehr viel bedeutet.
Nach Hause
Am Sonntag traten wir zu Dritt den Heimweg an. Durch das Jura und den Elsass. Es war wieder so ein besonderer Tag mit meinen lieb geworden Menschen Katarina und Thomas. Danke für den schönen Tag.
Als ich dann Abends, später als angekündigt zu Hause eintraf, wartete schon der Mensch auf mich, der mir dass alles wieder ermöglich hat. Es gab ein schönes Abendessen bei uns in der Küche. Ich Erzählte Ihr Ausführlich von meinen Touren und Begegnungen.
Nachdem Ich geendet hatte, nahm sich mich in den Arm und sagte, „Es macht mich sehr glücklich dich nach langer Zeit mal wieder so leuchten und strahlen zu sehen“.
Das Knie (Beine) machen immer noch Terror, doch ich kenne eine gute Medizin.
Motorradfahren ist meine Passion und wunderbare Schmerztherapie.
In diesem Sinne, allen ein fröhliches Ride On.